Literatur
Als ältestes
überliefertes polnisches Schriftstück gilt das 991
verfasste Dagome ludex, welches den Inhalt einer Urkunde wiedergibt und
in Latein verfasst wurde. Aus dem Mittelalter sind weitere lateinische
Texte, wie Chroniken, Jahrbücher oder religiöse Texte
erhalten. Im Jahre 1488 wurde an der Krakauer Universität die
erste Dichterbruderschaft der Welt gegründet. In der
Renaissance begann sich die polnische Sprache in der Literatur
durchzusetzen. Der 1505 geborene Poet Mikolaj Rej wird gemeinhin als
Vater der polnischen Sprache bezeichnet. Internationale Beachtung
fanden die Dramen und Gedichte Jan Kochanowskis. Die von kriegerischen
Auseinandersetzungen getragene Barockzeit fand in der Literatur ihren
Niederschlag in den Kriegserinnerungen Jan Chryzostom Paseks oder in
den glühenden Liebesgeständnissen Jan Sobieskis.
Nach der Teilung Polens begannen sich auch die literarischen Richtungen
aufzuspalten. Als Wegbereiter der polnischen Literatur ist die Romantik
zu werten, welche mit den Gedichten Adam Mickiewicz ihren Durchbruch
feierte und zwischen 1830 und 1863 mit Zygmunt Krasinski oder Adam
Jerzy weitere bedeutende Autoren hervorbrachte. Um 1890 entwickelte
sich eine Gegenströmung. Das Junge Polen brachte neue
literarische Tendenzen, wie Symbolismus, Dekadenz oder eine
Mystifizierung der Realität hervor. Als bedeutendster
Vertreter dieser Zeit ist Stanislaw Wyspianski und sein Drama
“Hochzeit” zu nennen.
In den Folgejahren entstanden zahlreiche weitere Dichtervereinigungen,
welchen ausgezeichnete Literaten, wie Bruno Jasienski, Zofia Nalkowska
oder Czeslaw Milosz angehörten. Die Nachkriegsliteratur hatte
zunächst die Aufarbeitung des II. Weltkriegs zum Inhalt, dem
die Ausrichtung auf eine neue Wirklichkeit folgte. Besonders die
Science-Fiction-Romane Stanislaw Lems sorgten weltweit für
Beachtung.
Kategorien
Links
- » frei
- » frei